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Jazzwoche #4

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Episode #18: julia Kadel im Gespräch mit Erik Leuthäuser, Friede Merz und Laura Winkler - “Queere Stimmen aus der Szene”

Podcast jazz.leben - Stimmen aus der Szene

05.07.22 — 00:00 Uhr

Die Pianistin und Komponistin Julia Kadel stellt in diesem Podcast ihre neu gegründete queere Community vor – und lädt ein zum ersten Queer Cheer Opening Event im Rahmen der Jazzwoche! Letztes Jahr rief Kadel die brandneue queere Music Community Queer Cheer ins Leben - zusammen mit den Artists Laura Winkler, Friede Merz und Erik Leuthäuser. Von Berlin aus, aus der Szene heraus in die Szenen hinein, und über diese hinaus.

Die Queer Cheers sehen sich als Teil der multiperspektivischen, queerfeministischen und intersektional angelegten Meta Community Future Bloom, die der Gitarrist und Vordenker Jo Wespel 2021 gründete. In ihren Events wollen sie safer spaces für alle innerhalb der Szenen in Deutschland schaffen und für mehr Awareness und Respekt untereinander eintreten, entgegen Sexismus, Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie. Dies und mehr thematisieren die Musiker*innen in diesem Podcast. Leuthäuser, Winkler, Merz und Kadel sind bekannte Namen in der europäischen Jazz-Szene - hier sprechen sie erstmals als Community öffentlich über ihr Queersein und tauschen in diesem Kontext ihre Erfahrungen im Musikbusiness aus und was sie zur Gründung ihrer Community bewegt hat. Zudem kündigen sie stolz ihr erstes Queer Cheer Opening Event für den 10.07.22 im Donau 115 an!

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Julia Kadel wurde 1986 in Berlin geboren und studierte nach Jahren der klassischen Ausbildung Jazzklavier an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden. Seither ist Kadel europaweit in zahlreichen Projekten als Pianistin, Improviserin und Komponistin aktiv. 2013 gewann sie den HfM Jazzpreis und erhielt ein Deutschlandstipendium. Mit ihrem bekannten „Julia Kadel Trio“ brachte Kadel ihre ersten beiden Alben beim legendären Jazzlabel Blue Note/Universal Music heraus (2014/ 2016). Im September 2019 veröffentlichte ihr Trio sein drittes Album „Kaskaden“ beim deutschen Traditions-Jazzlabel MPS in dessen legendärem, analogen Tonstudio im Schwarzwald. Damit nahm die Band der Berliner Pianistin als erster Act seit 37 Jahren wieder im historischen MPS-Studio auf, worüber sogar der Spiegel Online berichtete. Aber auch als Solistin und in anderen Kollaborationen hat Kadel eine neue Dimension an Intensität und Komplexität in ihrer spezifischen musikalischen Ausdrucksweise gefunden. Kadel spielte Konzerte in Philharmonien sowie internationale Festivals und wurde 2019 vom Magazin Jazzthing als eine der deutschen „Top Ten Key Players“ genannt. Als Solistin wurde Kadel für ihr innovatives musikalisches Schaffen mit dem Essener Preis Jazz Pott 2020 ausgezeichnet. Sie entwickelt ihre kompositorische Klangsprache konsequent weiter und erforscht dabei die Möglichkeiten, Menschen zu berühren und sich mit ihnen zu verbinden. Kadel spielte außerhalb Deutschlands Konzerte in Ländern wie Frankreich, Italien, Schweiz, Niederlande, Norwegen, Russland, Litauen, Rumänien, Italien, Österreich, Ungarn, Tschechische Republik und der Türkei.

[Link: https://juliakadel.com/ ]

Friede Merz ist eine in Berlin lebende Sängerin, Instrumentalistin und Songwriterin.

Im Laufe der Jahre trat sie in verschiedenen Kontexten auf, wie z.B. zeitgenössische experimentelle a-capella Musik, Punk, modernes Lied, improvisierte zeitgenössische Musik, Jazz, Indie-Pop, Folkiges und Solo.

mit eigenen Bands und Duopartner*innen, mit großen und kleinen Ensembles.

Ihre Musik hat Friede in den Funkhaus Studios Berlin aufgenommen. Die Songs wurden auf der 2EP-Vinyl Denmark Street/Daisy Lane und auf bandcamp veröffentlicht.

Ihr Song ALBION hat bis jetzt 1,9 Millionen Streams auf Spotify. Spotify findet sie richtig scheiße. Über den Erfolg ihrer Single freut sie sich trotzdem.

Mehrere ihrer Songs haben es in playlists wie New Music Friday und Indie Radar geschafft.

Ihre Skills hat sie bei der Arbeit mit ihren Kolleg*innen in Berlin, London und Hamburg entwickelt.

Als Leaderin ihrer gleichnamigen Band, Sidewoman und Chorsängerin tourte sie durch Europa, China und die USA. Mit ihrer Band, Solo, mit Max Andrzejewki's Hütte und Chor, Fabiana Striffler Trio, Ensemble O., Klangbezirk, ihrem Duo mit Bertram Burkert, ihrem Duo alle bilder mit Pianist Julius Windisch und vielen mehr.

und jetzt? was geht gerade?

Mit dem Pianisten Julius Windisch hat sie im Juli die Musik von Wolfgang Rihm und Jia Chai aufgenommen. Das Album wird im Herbst 2022 veröffentlicht.

Ebenfalls im Herbst wird sie mit ihrer neuen Band wieder ins Studio gehen und neue Songs aufnehmen.

Mit der Unterstützung des Musikfonds e.V. hat Friede ihr Forschungsprojekt >>> The Singer's Ear auf ihrem patreon account gestartet und interviewt derzeit

Tontechniker, Musiker, Spezialisten für Psychoakustik und Phoniatrie.

[Link: http://www.friedemerzmusic.com/ ]

Erik Leuthäuser ist ein renommierter junger Sänger, der die deutsche Sprache als auch electronics nutzt, um sein einzigartiges musikalisches Konzept irgendwo zwischen modern jazz und experimental pop umzusetzen. Ehrlich und frei von Klischees, inspiriert von seinen Erfahrungen als junger schwuler Mann in der Großstadt Berlin.

Erik lebt in Berlin und studierte u.a. bei Judy Niemack Jazzgesang. Der vielfach ausgezeichnete junge Sänger veröffentlichte im November 2015 sein Debüt Album In the Land of Oo-Bla-Dee bei Mons Records. Auf diesem sind u.a. seine eigenen deutschen Vocalese-Texte zu den Bebop Kompositionen und den Soli bekannter Jazzmusiker*innen wie Charlie Parker zu hören. Es wurde für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert. Erik gewann Preise bei zahlreichen internationalen Jazz-Gesangswettbewerben: Erste Preise bei der Riga Jazz Stage 2016, Big Sky 2016 in Moskau und der Ella Fitzgerald Vocal Jazz Competition 2018 in Washington DC. Zweite Preise bei der renommierten Shure Montreux Jazz Voice Competition 2016 (sowie Publikumspreis) und beim Voicingers 2017 Contest for Singing Musicians in Polen. Des Weiteren kam er 2016 in die Top 5 der Kategorie „Solo Vocal“ bei der internationalen Made in NY Jazz Competition. Erik sang Background u.a. für Quincy Jones, George Benson, Dee Dee Bridgewater und Jacob Collier. Außerdem war er von 2014-2016 Sänger des Bundesjazzorchesters (BuJazzO). Er sang Tenor im Wortart Ensemble (Unit Records), das moderne deutsche Lyrik a capella vertonte, sowie im Philipp Rumsch Ensemble (Denovali Records), welches Elemente aus Minimal Music, elektronischer Musik, Pop sowie klassischer Musik mischt und mit dem Prinzip der Improvisation verbindet. Seit 2017 improvisiert er im Duo mit der in New York lebenden lettischen Sängerin Arta Jēkabsone (Unit Records).

Geboren 1996 in Freital bei Dresden kam Erik bereits in jungen Jahren durch seinen Vater, einem studierten Jazz-Gitarristen und Gitarrenlehrer, mit Jazz- und Popmusik in Berührung. Er begann in einer Schülerband zu singen sowie Klavierunterricht zu nehmen und gewann einige lokale Talentwettbewerbe. Außerdem besuchte er das Sächsische Landesgymnasium für Musik „Carl Maria von Weber“, wurde Sänger im Landesjugend-Jazzorchester Sachsen und der Dresden Big Band, gewann „Jugend musiziert“ in der Kategorie Pop/Gesang sowie den zweiten Preis beim Pop- und Jazz-Gesangswettbewerb Finsterwalde. Er begann nach dem Abitur mit dem Jazz-Gesangsstudium in Weimar u.a. bei Michael Schiefel. 2015 wechselte der junge Sänger an das Jazz-Institut Berlin bzw. 2017 für ein Austauschsemester an die Sibelius Academy of Music in Helsinki. Erik spielte mit verschiedenen Ensembles in über 20 verschiedenen Ländern und singt regelmäßig mit bekannten deutschen und internationalen Musiker*innen in Clubs und Festivals in Deutschland.

[Link: https://erik-leuthaeuser.de/ ]
Die 1988 in Graz geborene Sängerin und Komponistin Laura Winkler studierte Jazzgesang und IGP an der Kunstuniversität Graz sowie Komposition an der UDK Berlin bei John Hollenbeck. Seit 2011 in Berlin lebend, gründete Laura Winkler hier die Folk-Pop-Band Holler my Dear und das Wabi-Sabi Orchestra. Sie ist Teil des Berliner MusikerInnen-Kollektivs KIM (Kollektiv für Komponierte und Improvisierte Musik), komponiert für Projekte im Theater und zeitgenössischen Tanz (TaO!, Sophiensäle, Hau, Radialsystem), sowie für Orchester, Big Bands und zeitgenössische kammermusikalische Ensembles (Metropol Orchestra of the Netherlands, Ricciotti Ensemble, Fette Hupe, Musik in der Pforte, Graz Composers Orchestra uvm.). Letzte Auftragswerke als Komponistin/Arrangeurin waren 2021 die Dorfoper Die Nacht von Allerheiligen, das Käfigkonzert in Wien mit den Wiener Symphonikern, EsRAP, Elektronik und Chor und für den Rangarang-Chor [Verlinkung; Link zu YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=m_R7BwpB5yw ] des Klangteppich Festivals, einem in Berlin stattfinden Festival mit Persisch sprechenden Sänger:innen und Chormusik.
Als Sängerin wirkt Laura Winkler in verschiedenen Berliner und Österreichischen Formationen im Bereich Jazz und Improvisierte Musik mit (Max Andrzejewskis „Hütte & Chor“, Ensemble O (Experimentelles Vokalensemble), Inventar der Gegend uvm). Tourneen führten sie nach Mexiko, Japan, Südkorea, Estland, Kasachstan, Kirgisistan, Ukraine, Ägypten, Iran uvm.
Seit 2013 ist sie außerdem als Gesangslehrerin und Bandcoach für Jazz/Pop an der Musikschule Berlin Reinickendorf und bei Musikworkshops tätig (Nordic Grooves, Austrian Percussion Camp).

[Link: http://www.laurawinkler.com/ ]

Verfügbar auf allen gängigen Podcast-Portalen.

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